„Zinksupplementation weist präventives und therapeutisches Potenzial auf“
Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Referenzwerte liegen bei sieben mgm am Tag für Frauen und zehn mgm täglich für Männer. Gute Zinkquellen sind tierische Produkte, besonders rotes Fleisch, Innereien und Leber. Auch Käse ist ein guter Zinklieferant.
(Düsseldorf, 05.09.2017)
Zink ist ein unverzichtbares Spurenelement im Körper: Es ist als Bestandteil von zahlreichen Enzymen für eine normale Funktion des Stoffwechsels und für das Wachstum notwendig. Mittlerweile wird angenommen, dass Zink konstruktiver und/oder aktiver Bestandteil von über 300 Enzymen ist. Zink ist zum Beispiel bedeutend für den Vitamin-A-Stoffwechsel und deshalb für das Nachtsehen. Es ist außerdem an der Verdauung von Proteinen und Kohlenhydraten, an der Zellteilung und am Säure-Basen-Haushalt beteiligt. Zink wirkt zudem als Stabilisator biologischer Membranen und ist Bestandteil DNA-bindender Proteine. Weitere Wirkungen sind die Speicherung von Insulin in der Bauchspeicheldrüse in Form des Zink-Insulin-Komplexes, die Beteiligung an der Wundheilung und Immunabwehr sowie an der Bildung des Testosterons. Basierend auf dieser enormen Bedeutung hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass Zink ein beachtliches präventivmedizinisches und therapeutisches Potenzial besitzt.
Zink in der Medizinforschung
„Kalzium war das Element des 20. Jahrhunderts – Zink ist das Element des 21. Jahrhunderts“, fasst Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Lothar Rink, Leiter des Instituts für Immunologie der RWTH Aachen, die verschiedenen internationalen medizinischen Forschungsprojekte rund um Zink zusammen. Eine polnische Studie deutet beispielsweise an, dass Zink in der Behandlung von Depressionen mehr Potenzial hat, als bislang angenommen wurde: In epidemiologischen Studien wurde auf einen Zusammenhang von Zinkmangel und psychischen Störungen hingewiesen – die tägliche Einnahme der entsprechenden Zinkmenge könnte demnach sowohl präventiv als auch therapeutisch wirken.
In den USA wird am Einfluss von Zink auf die Makuladegeneration, eine altersabhängige Erkrankung der Augen, gearbeitet. In Australien steht die Alzheimerforschung im Fokus, in Italien die Beeinflussbarkeit von Inflammaging, bei dem Altern als chronisch entzündlicher Prozess gesehen wird. Schwedische Mediziner sind der Rolle von Zink bei Lern- und Gedächtnisprozessen einen Schritt näher gekommen: Durch nanoelektrische Messungen konnten sie zeigen, dass Zink die Ausschüttung von Botenstoffen beeinflusst.
Zink im Immunsystem
Auf das Zusammenspiel von Zink und Immunsystem haben sich Lothar Rink und seine Kollegen in Aachen spezialisiert. „Unser Immunsystem ist immer am Arbeiten – wobei wir das häufig gar nicht bemerken. Erst wenn unser Abwehrschild nicht mehr so gut funktioniert, kommt uns das ins Bewusstsein. Schauen wir uns unter diesem Gesichtspunkt Zink an: Der menschliche Körper enthält zwei bis drei Gramm Zink. Sowohl die Aufnahme als auch die Ausscheidung des Spurenelements unterliegen einer genauen Kontrolle. Ist dieses Gleichgewicht gestört, kommt es zu einer Beeinträchtigung zahlreicher biologischer Vorgänge“, erklärt der Experte, „beispielsweise der Entwicklung und Funktion des Nervensystems, der Infektabwehr oder der Produktion und Funktion von Insulin.“
Da der Körper über keine nennenswerten Zinkspeicher verfügt, ist eine regelmäßige Aufnahme über die Ernährung notwendig, um den Zinkspiegel im Gleichgewicht zu halten. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Referenzwerte liegen bei sieben mgm am Tag für Frauen und zehn mgm täglich für Männer. Gute Zinkquellen sind tierische Produkte, besonders rotes Fleisch, Innereien und Leber. Auch Käse ist ein guter Zinklieferant. Demzufolge sind von einem Zinkmangel häufiger Personen betroffen, die ausschließlich pflanzliche Lebensmittel verzehren. Lothar Rink: „Insbesondere Getreide und Hülsenfrüchte enthalten Phytate. Die binden sich so an das Zink, dass es vom Körper nicht mehr aufgenommen werden kann.“
Therapeutisches Potenzial von Zink
Auch Senioren nehmen oft zu wenig Zink auf. Sie leiden nicht selten unter zunehmender Appetitlosigkeit und durch hinzukommende Zahnprobleme ernähren sie sich unausgewogen. Ebenso benötigen Schwangere, Stillende und Sportler mehr Zink. Schon ein geringes Defizit des wichtigen Spurenelements verursacht beim Menschen erhöhte Entzündungswerte im Blut sowie eine Schwächung des Immunsystems. Doch auch Krankheiten wie Asthma bronchiale, Arteriosklerose, Bluthochdruck und Diabetes mellitus schwächen das Immunsystem und erhöhen dadurch die Anfälligkeit für chronische Entzündungen. „Menschen, die an Diabetes leiden, scheiden durch den erhöhten Blutzuckerspiegel mehr Urin und darin gelöstes Zink aus. Das jedoch spielt bei der Synthese, Speicherung und Abgabe von Insulin sowie bei der Insulinwirkung eine wichtige Rolle“, erklärt Lothar Rink.
Die Funktion des Immunsystems kann durch Zinksupplementation wieder verbessert werden. Dabei beruht die Diagnose „Zinkmangel“ durch fehlende Aussagekraft des Zinkspiegels – für Zink gibt es keine Biomarker wie bei Eisen – auf der Anamnese zinkmangelbezogener Symptome. Auch die Erfassung der bisherigen Zinkzufuhr, familiäre Gegebenheiten und Risikofaktoren fließen ein. Die Zinksupplementation stellt im Folgenden eine kostengünstige und effektive Therapie dar. Sie kann sich beispielsweise positiv auf ein Asthma bronchiale auswirken und auch bei Depressionen, multipler Sklerose und Infektionen hat sich eine Zinkgabe zur unterstützenden Therapie als nützlich erwiesen.
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Die Initiative ZINK im Netzwerk der WVMetalle ist ein Zusammenschluss von Zinkherstellern, Zinklegierungsherstellern, Zinkrecyclern, Halbzeugproduzenten, Herstellern und Verarbeitern von Zinkverbindungen im Netzwerk der WirtschaftsVereinigung Metalle. Sie ist Ansprechpartner für Behörden, Anwender und für die Presse in allen Fragen rund um das Zink. Die Initiative ZINK hat ihren Sitz in Düsseldorf und arbeitet in enger Kooperation mit nationalen und internationalen Zinkverbänden.