ZINK und Gesundheit
Der richtige Zinkgehalt wird automatisch vom Körper eingestellt. Man nennt diesen Vorgang Homöostase. Allerdings verhält es sich mit Zink wie mit vielen anderen Substanzen, darunter zum Beispiel Speisesalz: „Es ist die Dosis, die aus dem Ding ein Gift macht.“ (frei nach Paracelsus). Eine sehr stark überhöhte Zinkzufuhr stört die Aufnahme anderer Stoffe und führt zu Übelkeit.
Zink ist für das Funktionieren einer großen Anzahl von Enzymen erforderlich. Es sorgt unter anderem für ein starkes Immunsystem, gesunde Haare und Fingernägel, ausreichendes Wachstum sowie für Fruchtbarkeit und Fortpflanzungsfähigkeit.
Der Begriff „Schwermetall“ ist wissenschaftlich nicht eindeutig definiert. In der Literatur findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Definitionen. Im Allgemeinen leiten diese den Begriff „Schwermetall“ über die Dichte eines Metalls ab. Insofern zählt Zink mit seiner Dichte von 7,14 zu den Schwermetallen. Es befindet sich dabei in der guten Gesellschaft von Eisen, Silber und Gold, die ebenfalls zu den Metallen mit hoher Dichte gerechnet werden. Für viele Menschen ist der Begriff „Schwermetall“ gleichbedeutend mit „giftig“. Dieser Zusammenhang ist jedoch falsch. Im Gegenteil: Zink zählt zu den lebenswichtigen Spurenelementen. Menschen, Tiere und Pflanzen benötigen Zink zum Überleben.
Zink wird über die Nahrung aufgenommen. Durch eine ausgewogene Ernährung ist eine ausreichende Zinkversorgung hierzulande gewährleistet. Insgesamt sind im Körper konstant ca. 2,5 Gramm Zink enthalten. Der Bedarf eines Erwachsenen liegt bei ca. 10 bis 15 Milligramm Zink pro Tag. Andererseits speichert der Körper kein überschüssiges Zink. Auf natürlichem Weg wird Zink durch Transpiration und Verdauung kontinuierlich ausgeschieden.
Ja, Zink war und ist Gegenstand umfangreicher Forschungsarbeiten in der Medizin. Viele Forschungsergebnisse sind in einem Bericht des Institute for Health and Consumer Protection des European Chemicals Bureau im Auftrag der EU-Kommission zusammengefasst und 2004 veröffentlicht worden. Eine weitere Informationsquelle für Fragen rund um Zink und Gesundheit ist das Gesundheitsportal der International Zinc Association (IZA).
Zinkmangel ist weltweit ein großes Problem. In Gebieten der Erde, in denen auf zinkarmen Böden entsprechend zinkarme Nahrungsmittelpflanzen wachsen, beobachtet man Zinkmangelerkrankungen bei Menschen. Diese führen unter anderem zu einer deutlich höheren Kindersterblichkeit. Die International Zinc Association (IZA) unterstützt zum Beispiel die Arbeit von UNICEF in Peru und Nepal mit der Initiative „Zinc Saves Kids“. Dabei werden Spenden gesammelt, die für Zink-Nahrungsmittelprogramme eingesetzt werden.
Eine ausgewogene Ernährung verhindert in Deutschland im Allgemeinen Zinkmangelerscheinungen. Es gibt jedoch Risikogruppen für Zinkmangelerkrankungen, wie zum Beispiel Senioren, Rekonvaleszente, Schwangere und Stillende sowie Leistungssportler. Auch Stress kann zu Zinkmangel führen.
Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement für Menschen, Tiere und Pflanzen. Das bedeutet, dass die meisten Lebewesen ohne Zink nicht überleben können. Aber wie viel Zink ist wichtig für die Gesundheit, wie nimmt man es zu sich und wie viel Zink ist zu viel? Einige der etwas allgemeineren Fragen beantworten wir hier. Die Initiative Zink ist rund um den Werkstoff Zink jedoch vor allem Ansprechpartner für Fragen zu Technik und Umwelt. Mit speziellen medizinischen Fragen zu Zink sollten Sie sich an Ihren Arzt oder auch an einen Apotheker wenden, der Ihnen Präparate und Dosierungen empfehlen kann. Alternativ leiten wir Ihre medizinischen Fragen gern an ein internationales Expertennetzwerk weiter – Nachricht an das Expertennetzwerk „Zink und Gesundheit“
Korrosionsschutz von Stahl
Korrosion ist definiert als die Reaktion eines metallischen Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt und im weiteren Verlauf zu einer Beeinträchtigung des metallischen Systems bis hin zur Zerstörung führen kann.
Wesentlichen Einfluss auf die Korrosion haben:
- der Werkstoff
- die Herstellung und Verarbeitung
- das einwirkende (angreifende) Medium (Atmosphäre)
- die Einwirkungsbedingungen und die Einwirkzeit
Korrosionsschutz sollte nicht Selbstzweck sein, sondern im Einzelfall immer der vorgesehenen Nutzung und der Nutzungsdauer des jeweiligen Objekts angepasst werden. Hierbei sind auch Fragen von (Farb-)Gestaltung und Ästhetik zu berücksichtigen. In jedem Fall besteht hinsichtlich der Schutzdauer die Forderung nach einer zeitlich vernünftigen und wirtschaftlichen Problemlösung. Korrosionsschutz trägt zu einer sinnvollen und zuverlässigen Verlängerung der Nutzungsdauer eines Werkstoffes bei, ein nachhaltiger Aspekt.
Zink korrodiert wie praktisch alle anderen Metalle auch – allerdings sehr langsam. Korrosionsschutz durch Zink wie auch der Schutz für die verzinkte Oberfläche selbst ist eine Folge der Ausbildung dichter, fest haftender natürlicher Deckschichten (Zinkpatina), die eine dauerhafte Schutzfunktion übernehmen und das darunterliegende Zink vor weiterem Korrosionsangriff schützen. Zinküberzüge aktivieren darüber hinaus an den Schnittflächen der Profile und Bleche und im Bereich kleiner Beschädigungen die kathodische Schutzwirkung. Kratzer im metallischen Überzug und Schnittflächen an Bauteilen mit bis zu 3 mm Dicke werden auf diese Weise ohne zusätzliche Maßnahmen vor Korrosion geschützt.
Unter dem Begriff Feuerverzinken verstehen wir heute das Stückverzinken. Dabei werden Bauteile aus Stahl in schmelzflüssiges Zink getaucht. Nimmt man das Bauteil wieder aus der Zinkschmelze heraus, haftet dem Stahl eine Zinkschicht an. Neben dem Stückverzinken gibt es auch das Bandverzinken. Hierbei werden Stahlbleche von sogenannten „Coils“ abgewickelt, kontinuierlich durch geschmolzenes Zink geführt und wieder aufgewickelt. Dieses Verfahren ist vor allem für Karosseriebleche, die beim Automobilbau eingesetzt werden, von Bedeutung. Man nennt diese Art des Bandverzinkens auch Sendzimir-Verfahren. Kleine Bauteile wie beispielsweise Schrauben, aber auch Stahlbänder können ebenso durch die elektrolytische Abscheidung verzinkt werden. Einen Spezialfall der Verzinkung stellt das Spritzverzinken (auch Thermisches Spritzen) dar, das zum Beispiel bei der Sanierung von Stahlbeton eingesetzt wird. Für kleinere Bauteile und Befestigungsmittel werden häufig die Verfahren „galvanisches Verzinken“ und „mechanisches Verzinken“ angewendet. Bei dem mechanischen Verzinken wird Zink in Kombination mit Glaskugeln in einer sich drehenden Trommel auf die Bauteile aufgeklopft.
Weiterführende Informationen zum Korrosionsschutz von feuerverzinktem Bandstahl enthalten verschiedene Merkblätter des Stahl-Informations-Zentrums – darunter beispielsweise das Merkblatt 400 „Korrosionsverhalten von feuerverzinktem Stahl“. Eine Informationsquelle rund um bandverzinkten Stahl ist zudem das GalvInfocenter
Das Institut Feuerverzinken bietet in seinem Internetangebot auch eine Rubrik „FAQ Feuerverzinken“ an. Darüber hinaus findet man dort viele technische Hinweise und Anwendungsbeispiele zum Feuerverzinken.
Korrosionsschutzsysteme sind Systeme aus aufeinander abgestimmten, vor Korrosion schützenden Schichten, zum Beispiel Grundbeschichtungen mit Deckbeschichtungen, oder aus Metallüberzügen, gegebenenfalls mit zusätzlichen organischen Beschichtungen.
ZINK und Recycling
Die Verfahren der Zinkgewinnung und des Zinkrecyclings sind eng miteinander verflochten. Aus Zinkerz wird sogenanntes Primärzink hergestellt. Heute werden in der Primärzinkgewinnung aber zusätzlich auch ein Anteil (bis ca. 30 %) zinkhaltige Recyclingmaterialien eingesetzt.
Das Recycling von Zink ist aus mehreren Gründen heute wichtiger denn je:
- Beim Recycling von Zinkschrott werden nur etwa 5 % der Energie benötigt, die bei der Produktion von Zink aus Erzen aufgewendet werden müssen. So sinkt der Stromverbrauch und CO2-Ausstoß wird vermieden.
- Zinkschrotte sind eine regionale Ressource für die Zinkgewinnung und dienen damit der Versorgungssicherung (Urban Mining, NKWS).
- Das Recycling von Zink aus Materialien, in denen Zink nicht metallisch vorliegt, vermeidet deren Deponierung.
Der Einsatz von Zink ist vielfältig, genauso vielfältig sind die Recyclingverfahren. Haupteinsatzbereiche sind das Verzinken von Stahl, die Herstellung von Messing und Titanzinkblech für Dach, Fassade und Dachentwässerung und der Zinkdruckguss zum Beispiel für die Automobilindustrie, den Bausektor oder die Möbelindustrie. Je nach Einsatzbereich gibt es unterschiedliche Wege die Materialien zu sammeln und Verfahren für das Recycling.
Die Produktgruppen, in denen die mengenmäßig größten Anteile des erzeugten Zinks verarbeitet werden, erlauben ausnahmslos geschlossene Recyclingkreisläufe: Bleche aus Titanzink, verzinkter Stahl, Messing und Zinkdruckgussteile. Darüber hinaus gibt es kleinere Zinkmengen, die zu Produkten verarbeitet werden, aus denen Zink nicht wiedergewonnen werden kann. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der Einsatz von Zinkoxid in Wundschutzcremes für die Säuglingspflege: Einmal auf Babys Po aufgebracht, steht das Zink nicht für einen geregelten Recyclingprozess zur Verfügung. Gleiches gilt für Zink in Lippenstiften oder Nahrungsergänzungsmitteln.
Die Produkte der wichtigsten Einsatzbereiche für Zink stehen heute auch für das Recycling mit dem Ziel der Rückgewinnung des Zinkinhalts zur Verfügung: Bleche aus Titanzink, verzinkter Stahl, Messing, Zinkdruckguss. Darüber hinaus gibt es eine Reihe zinkhaltiger Materialien, die z. B. beim Feuerverzinken (Zinkasche und Hartzink), beim Recycling von Stahlschrott (zinkhaltige Stäube) oder bei der Müllverbrennung (zinkhaltige Aschen) anfallen und als Rohstoffe für die Zinkerzeugung genutzt werden.
Die Gewinnung von Zink ausschließlich aus Zinkschrott und anderen zinkhaltigen Recyclingmaterialien reicht nicht aus, um den heutigen Zinkbedarf zu decken.
Ein wichtiger Einflussfaktor ist dabei die lange Nutzungsdauer von Zinkprodukten. Bleche aus Titanzink haben eine Nutzungsdauer, die der des Hauses selbst entspricht – also etwa 80 Jahre und länger. Ähnliches gilt für verzinkte Stahlbauteile. Die Mengen an Zinkblech, die vor 60 Jahren verbaut wurden und heute nach und nach für ein Recycling zur Verfügung stehen, sind viel geringer als die heute jährlich benötigte Zinkmenge.
Die sogenannte SDHL-Technologie, durch die beim Recycling zinkhaltiger Stäube, die bei der Stahlerzeugung entstehen, etwa 40 % des anfallenden CO2 eingespart werden können, wurde bereits 2003 mit dem Umweltpreis des Landes Sachsen ausgezeichnet. Auch die Nutzung von sogenannten Oversprays bei dem thermischen Spritzverzinken von Stahl wurde umfassend erforscht und wird heute in der Praxis umgesetzt. Neueste Forschungen beschäftigen sich mit der sauberen Trennung von Produkten und Metallen um eine reine, vorsortiere Güte an Schrotten zu erzielen. Auch die Rückgewinnung von Zink aus Aschen und Stäuben von Müllverbrennungsanlagen wird erforscht und erfolgt bereits in einigen Anlagen mit guter Ausbringung.
Wegen seines hohen Werts und des hohen Kupfergehalts (im Allgemeinen > 60 %) werden Messingschrotte sowohl als Alt- als auch als Neuschrott nahezu ausschließlich in der Messing- und Kupferindustrie recycelt. Andere Wege sind meist unwirtschaftlich. Das bedeutet, dass Zink, das für die Messingproduktion eingesetzt wird, den Zinkkreislauf verlässt und vollständig innerhalb des Kupferkreislaufs recycelt wird.
Messingneuschrott beinhaltet Fehlerteile, Späne oder Stanzabfälle, die bei der Bearbeitung anfallen, sowie Blechabschnitte oder Rohr- und Drahtreste. Messingaltschrott besteht aus Messingprodukten oder -teilen, die das Ende ihrer Nutzungsphase erreicht haben.
Einige Schrotte entstehen unmittelbar in der Produktion oder bei der Verarbeitung zinkhaltiger Produkte (zum Beispiel als Verschnitt). Dieser sortenreine Schrott wird als Neuschrott oder Pre-Consumer-Schrott bezeichnet. Im Regelfall wird Neuschrott unmittelbar im Produktionsbetrieb wieder eingesetzt.
Zink, das erst nach Ablauf der Nutzungsphase, d. h. teils erst nach vielen Jahrzehnten, recycelt wird, bezeichnet man als Altschrott oder Post-Consumer-Schrott.
Die International Zinc Association (IZA) geht im Durchschnitt aller Zinkanwendungen von folgenden Recyclingraten aus:
- > 45% Globale Recycling Rate, end-of-live (EOL)
- > 55% Europäische Recycling Rate, end-of-live (EOL)
- > 95% Recycling Rate Titanzink, end-of-live (EOL)
- > 95% Recycling Rate Stahlwerksäube (EAF) z. B. aus dem Recycling von verzinktem Stahl
Weitere Informationen der Int. Zinc Association (IZA) finden Sie hier.
Nach EN 12844 ist in den Zinkdruckgusslegierungen ZnAl4 (ZP 400), ZnAl4Cu1 (ZP 410) und ZnAl4Cu3 (ZP 430) ein Bleigehalt von bis zu 0,005 Gew.% erlaubt. Nach RoHS-Richtlinie 2002/95/EG ist der Einsatz dieser Legierungen demnach eindeutig zulässig.
Die Begriffe „bleifrei“ sowie „kadmiumfrei“ der RoHS entsprechen maximal zulässigen Grenzwerten von 0,1 % bzw. 0,01 %. Da diese beiden Werte in den oberen Bereichen, die durch die Normen EN 1774 (Zinklegierungen) und EN 12844 (Zinkdruckgussteile) definiert werden, liegen, ist der Einsatz der Zinkdruckgusslegierungen problemlos möglich.
Die derzeit laufende Revision der RoHS-Richtlinie hält an den genannten Grenzwerten fest, sodass der Einsatz auch künftig gewährleistet ist.
Zinkasche, die durch Oxidation der Zinkoberfläche in Schmelzöfen und -bädern entsteht, und Hartzink, eine Mischung aus Zink und Eisen, die sich auf dem Zinkbadboden in Verzinkereien ansammelt, werden vollständig recycelt.
Zinkasche wird entweder in der Feuerverzinkerei recycelt oder wie das Hartzink an Recycler verkauft. Zinkasche und Hartzink werden verwendet, um Zinkstaub und Präparate für Gummizusätze, Kosmetika und elektronische Komponenten herzustellen.
Zinkasche kann nach entsprechender Aufbereitung wieder für das Feuerverzinken eingesetzt werden.
Handelt es sich um größere Mengen wird Zinkschrott direkt von einem Recyclingunternehmen bei dem „Erzeuger“ gekauft. Kleinere Mengen werden durch den Altmetallhandel übernommen, der die Schrotte aufkauft, sortiert und klassifiziert, um eine wirtschaftliche Menge aus zahlreichen, kleinen Anfallstellen zusammenzustellen. Diese gesammelten Mengen werden dann an geeignete Recyclingunternehmen verkauft – an Sekundärzinkproduzenten, Chemie-Unternehmen, Halbzeughersteller oder Primärhütten.
Stahl und Zink gehen während der Nutzungsdauer eines Produkts eine dauerhafte Verbindung ein. Aufgrund der guten Luftqualität, die in Deutschland heute besteht, kann man davon ausgehen, dass ein großer Teil des Zinks auch nach Beendigung der Nutzungsphase des Stahlbauteils noch an der Stahloberfläche haftet. Sowohl Stahl als auch Zink können gut aus dem Stahlschrott recycelt werden.
Es gibt im Wesentlichen zwei Technologien für die Massenproduktion von Stahl, in denen verzinkter Stahlschrott eingesetzt wird. Zum einen ist das die Lichtbogenofen-Technik (Electric Arc Furnace, EAF), bei der hauptsächlich Stahlschrott als Rohstoff eingesetzt wird, zum anderen die Blasstahl-Konverter-Technik (Basic Oxygen Furnace, BOF/BF), bei der Eisenerz, flüssiges Eisen und Stahlschrott eingesetzt wird. Bei den hohen Temperaturen beider Prozesse wird das Zink verflüchtigt, mit dem Prozessgas aus dem Ofen ausgetragen und im Filterstaub gesammelt. Die Stäube variieren hinsichtlich ihres Zinkgehalts – sie werden in einem weiteren Verfahrensschritt aufkonzentriert und in den Verfahren zur primären Zinkgewinnung als Rohstoff für die Zinkgewinnung eingesetzt.
Zinkhaltige Stäube, wie sie beim Recycling verzinkten Stahls entstehen, können nicht direkt für die Zinkgewinnung eingesetzt werden, denn mit einem Zinkgehalt von ca. 15 % bis 30 % (EAF) ist ihr Zinkgehalt zu niedrig für einen wirtschaftlichen Betrieb. Die Stäube werden deshalb überwiegend im sogenannten Wälzverfahren zunächst auf Zinkgehalte von über 55 % angereichert und dann erst als Rohstoff an die Betriebe der Primärzinkgewinnung weitergeleitet.
Mit der im Jahr 2000 in Deutschland entwickelten SDHL-Technologie für das klassische Wälzverfahren vermindert sich der Energieeinsatz deutlich. Die Einsparung der CO2-Emissionen liegt bei 44 %. Die SDHL-Technologie erhielt 2003 den Innovationspreis des Freistaats Sachsen.
Titanzinkschrott ist weitgehend Altschrott, d. h. Zinkbleche von Dächern, Fassaden, Dachrinnen und Regenfallrohren, die ersetzt werden. Dazu gibt es kleinere Mengen Neuschrott in Form von Blechabschnitten bei der Verarbeitung auf der Baustelle anfallen. Ob Alt- oder Neuschrott: Schrott von Zinkblechen hat einen hohen Wert und das meiste davon wird zu sogenanntem Sekundärzink eingeschmolzen (in der Fachsprache: umgeschmolzen). Titanzinkschrott ist außerdem ein idealer Rohstoff für die Erzeugung von Zinkstaub und Zinkoxid.
Der Energiebedarf für das Recycling von Zinkschrotten liegt bei nur 5 % des Bedarfs, der für die Zinkgewinnung aus Erzen aufgewendet werden muss.
Neuschrott aus der Zinkdruckgussproduktion besteht aus Ausschussteilen und Prozessschrotten wie zum Beispiel Angüssen.
Diese Materialien werden direkt recycelt – entweder in der Gießerei oder im Rahmen einer Umarbeitungsvereinbarung beim Legierungshersteller.
Altschrott fällt an, wenn die Produkte, die Zinkdruckgussteile enthalten, recycelt werden. Ein Teil der Zinkdruckguss-Altschrotte wird direkt zu Sekundärzinklegierungen umgeschmolzen. Die meisten zu verschrotteten Fahrzeugen und Hausgeräte werden geschreddert. Der Nichteisenanteil des Schreddermaterials ist die Hauptquelle von Zinkdruckgussschrotten. Es gibt Technologien, um Zink von anderen Metallen zu separieren. Dabei wird zum Beispiel die unterschiedliche Dichte von Metallen oder ihre magnetischen Eigenschaften genutzt. Die enthaltene Zinklegierungsfraktion ist die wichtigste Quelle für Sekundärzink, Sekundärzinklegierungen und Zinkchemikalien.
Das in Zink-Kohle-Batterien eingesetzte Zink wird aus Altbatterien wiedergewonnen. Eine Möglichkeit hierfür ist beispielsweise der Einsatz in einem Hochofen zur Gusseisengewinnung, in dem das Zink über den Flugstaub ins Filtersystem gelangt und anschließend als Rohstoff für die Primärzinkgewinnung eingesetzt wird.
Spurenelement ZINK
Nein – im Gegenteil: Es hat viele positive Eigenschaften!
- Zink ist nachhaltig in Bezug auf die Nutzungsdauer, Wartungsarmut und Recyclefähigkeit
- Zink ist ungiftig, auch wenn es – ebenso wie Gold, Silber und Eisen – physikalisch zu den Schwermetallen gezählt wird
- Zink kann ohne Probleme in vielen Produkten eingesetzt werden
Nein – im Gegenteil: Zink ist für die Gesundheit wichtig!
- Zink kommt natürlich in der Umwelt vor: im Wasser, im Boden und in der Luft
- Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement
- Zink wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus
Zink ist ein chemisches Element, also ein Reinstoff, der mit chemischen Methoden nicht weiter zerlegt werden kann. Es ist in Reinform ein silbern glänzendes, sprödes Metall, das in Verbindung mit anderen Stoffen (Legierungen) wie beispielsweise Titanzink viele positive Eigenschaften aufweist. Titanzink besteht aus sehr reinem Feinzink, dem ein kleiner Anteil von Titan und Kupfer zugesetzt wird. Dadurch ist es einfach zu bearbeiten, formbar, zugfest und äußerst robust gegenüber Witterungseinflüssen. Aufgrund dieser Vorteile findet Zinkblech seit langem Verwendung als Dacheindeckung, Fassadenverkleidung oder als Material für die Dachentwässerung.
Zink gilt für Physiker und Materialwissenschaftler aufgrund seiner Dichte als „Schwermetall“. Dazu werden Stoffe gezählt, deren Dichte größer ist als 5,0 g pro Kubikzentimeter (cm3). Auch andere Metalle werden aufgrund ihrer Dichte dazu gezählt, wie Eisen (7,87 g/cm3), Gold (19,32 g/cm3), Silber (10,49 g/cm³) oder Platin (21,45 g/cm³). Da wir problemlos Silber-, Gold- oder Platinschmuck am Körper tragen, Gold sogar für Zahnersatz verwendet wird und Eisen und Zink als Spurenelemente für die Gesundheit wichtig sind, ist die verallgemeinernde Verbindung „Schwermetall = giftig“ schlichtweg falsch. Die Dichte eines Materials sollte deshalb nicht als Entscheidungsgrundlage für oder gegen ein Baumaterial wie beispielsweise Bauzink zum Einsatz kommen [1,2].
[1] JOHN H. DUFFU: „HEAVY METALS“—A MEANINGLESS TERM?, Pure Appl. Chem., Vol. 74, No. 5, pp. 793–807, 2002. © 2002 IUPAC [2]ME Hodson: Heavy metals—geochemical bogey men? In: Environmental Pollution, 129/2004, S. 341 – 343Zink kommt in Pflanzen und Tieren, in der Luft, im Wasser und im Boden vor. Die Erdkruste ist von Natur aus zinkhaltig und enthält im Durchschnitt ca. 70 mg/kg Zink [1]. Verwitterung durch Wind und Wasser kann Zink aus Böden lösen, sodass sich in der Natur geringe Mengen an Zink in einem ständigen Kreislauf befinden. Dies bewirkt eine natürliche Hintergrundkonzentration von Zink, die in der Luft, im Oberflächenwasser und im Boden nachweisbar ist [2,3].
Im Lauf der Evolution haben Pflanzen und Tiere Zink aus der Umwelt aufgenommen und es für verschiedene Stoffwechselaufgaben eingesetzt. Zink ist daher ein essenzielles – also lebensnotwendiges – Element für Menschen, Tiere und Pflanzen, das der Körper mit der Nahrung aufnehmen muss. Die ausreichende Zinkversorgung über eine ausgewogene Ernährung ist hierzulande gewährleistet. Der Bedarf eines Erwachsenen liegt bei circa 10 bis 15 Milligramm Zink pro Tag. Dabei wird im Körper eine Menge von ca. 2,5 Gramm Zink konstant aufrecht gehalten. Zink wird vom Körper nicht gespeichert und überschüssiges Zink wieder abgegeben. Das geschieht auf natürlichem Weg durch Schwitzen oder über die Verdauung. Erst bei sehr hohen Überdosierungen kann auch Zink – wie auch andere Stoffe – ungesund wirken.
Zink ist eines der wichtigsten Spurenelemente und an fast allen lebenswichtigen Stoffwechselfunktionen beteiligt. Die Hauterneuerung und die Wundheilung werden beispielsweise nachweislich durch Zink gefördert. Während der Schwangerschaft, im Kleinkindalter und in der Pubertät trägt die Aufnahme von Zink zur gesunden Entwicklung und Ausbildung des Nervensystems bei. Im Einklang damit steht, dass der menschliche Samen und die Muttermilch zu den zinkreichsten Körperflüssigkeiten gehören. [4,5].
Titanzink in der Architectur
Anders als bei anderen Bedachungsarten werden Dachdeckungen aus Titanzink auf einer vollflächigen Holzschalung verlegt. Darüber hinaus ist Zink duktil und formbar. Kommt es zu einem massiven Hagelangriff bleibt die Funktionsfähigkeit und vor allem die Regenwasserdichtheit gegeben – die Dachdeckung wird nicht zerschlagen oder splittert. Es kommt vor, dass Hagelkörner mit der Größe eines Tennisballes Verformungen und Beulen auf der Fläche hinterlassen. Diese Beulen stellen sicher ein unschönes Erscheinungsbild und eine optische Beeinträchtigung dar, das Gebäude und deren Bewohner bleiben jedoch zuverlässig geschützt.
Umfassende Untersuchungen der Fachhochschule Südwestfalen, Prof. Meppeling, haben ergeben, dass Bedachungen aus natürlichem Zink aufgrund Ihrer Verbindungen durch Stehfalze als leitend eingestuft werden können und einen Äußeren Blitzschutz für das Gebäude darstellen. Es ist jedoch erforderlich die Dachflächen zu erden, damit die Spannung im Falle eines Blitzschlages in den Untergrund zuverlässig abgeleitet werden kann. Hierzu werden die Dachrinne und das Zinkdach mit einem Leitungsdraht durch einen Blitzschutzfachmann versehen. Erfolgt keine Erdung, sucht sich der Blitzstrom den „kürzesten Weg“ zur Erde, was auch ein Weg durch das Gebäude sein kann – mit entsprechendem Schadenspotential.
In den 80er Jahren ist die Forderung nach der Verwendung einer Trennlage zwischen einer vollflächigen Unterkonstruktion und Metalldächern aufgekommen und hat den Einzug in die Regelwerke genommen. Diese Trennlage hat in erster Linie die Funktion gegen schädigende Einflüsse aus der Unterkonstruktion, korrosivere Einfluss aus sauren- oder chloridhaltigen Bestandteilen, zu schützen. Eine weitere Funktion liegt in dem Schutz der Konstruktion gegen Niederschlag. Bestehen diese Trennlagen aus diffusionsdichten Materialien wie z. B. Bitumenbahnen, kann ein negativer Effekt entstehen, so dass allfällig auftretende Feuchtigkeit, z. B. durch Rückstauwasser an Dachdurchdringungen oder hinter Eisschanzen im Traufbereich oder aber durch Leckagen aufgrund fehlerhafter Ausführung, kurzfristig nicht aus der Konstruktion entweichen kann. Diese eingeschlossene Feuchtigkeit kann dauerhaft zu Schäden durch Fäulnis an der Unterkonstruktion und einer Korrosion der Dachdeckung führen. Die wohl nachhaltigste Lösung für die Ausführung der Dachkonstruktion ist eine direkte Montage der Titanzink-Profile direkt auf der Unterkonstruktion, welche in der Regel aus Holz besteht. Hierdurch kann mögliche Feuchtigkeit in die Belüftungsebene abtrocknen. Handelt es sich um eine nicht belüftete Konstruktion oder werden Materialien für die Unterkonstruktion verwendet, aus denen korrosive Stoffe entweichen, bietet sich die Verwendung von sog. Strukturierten Trennlagen an. Diese Art von Trennlagen weisen neben einer Dichtungsbahn ein ca. 7-8 mm hohes Strukturgeflecht als Nylon oder Polyprophylen auf, das einen geringen, aber ausreichenden Abstand ergibt, der Feuchtigkeit zuverlässig aus der Konstruktion entweichen lässt.
Der natürliche Werkstoff Zink bildet an der Atmosphäre unter Einwirkung von Regen und der Luft (Sauerstoff, Kohlendioxid) eine eigene Schutzschicht, die Patina. Diese Zinkcarbonatschicht bildet sich kontinuierlich neu, so dass ein Selbstheileffekt erzielt wird, der auch kleine Kratzer, die bei der Montage oder bei einem späteren begehen der Fläche entstehen können, auch farblich ausgleicht. Der Patina Effekt ist ein wichtiger Nachhaltigkeitsaspekt, da keine zusätzliche organische Beschichtung als Korrosionsschutz erforderlich ist, was Energie bei der Produktion und in Recyclingprozessen spart. Zudem ist die Langlebigkeit einer Beschichtung zeitlich begrenzt – die Patina ist jedoch über die gesamte Nutzungsdauer vorhanden und entlässt keine besorgniserregenden Stoffe (PFAS, Mikroplastik, Pestizide). Die Nutzungsdauer der natürlichen Zinkoberfläche überdauert bis zu vier Wartungsintervalle von Beschichtungen.
Nein! Bauzink kann beliebig oft recycelt werden und schont langfristig Klima und Umwelt.
- Anders als viele andere Materialien wird Zink in seinen Anwendungen gebraucht und nicht verbraucht.
- Mehr als 95 % des heute eingesetzten Zinkblechs werden nach der Nutzung dem Recycling zugeführt.
- Das Recycling von Zinkblech ist energetisch viel vorteilhafter als die Zinkgewinnung aus Erzen (Primärzink)
- Die aktuell explorierten Zinkressourcen [1] ergeben eine Verfügbarkeit über eine sehr lange Zeit
Bauzink wird – wie Metalle generell – nicht „verbraucht“, sondern „gebraucht“. Es behält seine physikalischen Eigenschaften während seines gesamten Lebenszyklus und wird nach seiner Nutzung ohne Qualitätsverlust wieder gesammelt und recycelt. Dabei haben die meisten Zinkprodukte eine sehr lange Haltbarkeit: Zinkblech hält bis zu 200, verzinkter Stahl bis zu 100 Jahre. Das Recycling von Zinkblech ist dabei energetisch viel günstiger als die Zinkgewinnung aus Erzen. Recycling stellt somit eine wichtige Ergänzung der Zinkgewinnung aus Erzen dar. Für Zinkblech beträgt die Recyclingrate aufgrund des hohen Altmetallwerts und der geringen Verluste über 95 %. Zinkrecycling kann somit die Primärzinkgewinnung sinnvoll ergänzen – wenn auch noch nicht vollständig ersetzen.
Für das Recycling von Zinkblech gilt: Alte Bauteile wie Dachrinnen oder Dachelemente können sortenrein mit wenig Aufwand getrennt und wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden. Dabei werden für das Recycling von Zink nur etwa 5 % der Energie benötigt, die sonst für die Gewinnung von Zink aus Erzen auf-gewendet werden müsste. Da am Ende der Nutzungsdauer aus dem Recycling-Zink wieder Werkstoffe und Produkte aus Zink hergestellt werden können, entsprechen Zinkblech und feuerverzinkte Oberflächen den Anforderungen an einen geschlossenen Materialkreislauf.
Aufgrund der hohen Recyclingfähigkeit befinden sich Zinkprodukte und -bleche, die in ihrer Funktion als Bedachung, Fassadenbekleidung, Regenrinne oder Verzinkung von Stahlbauteilen an Gebäuden, Carports und z. B. in Gärten dienen, im so genannten anthropogenen Lager – also in einem von Menschen gemachten Wertstofflager. Diese Lager ermöglichen durch das Recycling die langfristige Versorgung mit Zink, was „urban mining“ genannt wird und so viel heißt wie: Abbau und Rückgewinnung von Wertstoffen auf städtischem Gebiet. Es können dadurch neue Zinkprodukte hergestellt werden, ohne dass neues Erz abgebaut werden muss. Einer Studie des Öko-Instituts aus dem Jahr 2016 befanden sich in Deutschland 2014 rund 76,5 Mio. Tonnen Metall im anthropogenen Nicht-Eisen- Metalllager (Aluminium, Kupfer, Zink, Blei und Nickel). 30 % aller Zinkprodukte weltweit entstammen recyceltem Zink. Dieser Anteil nimmt stetig zu, da in den vergangenen 70 Jahren sukzessive immer mehr Zinkprodukte Verwendung gefunden haben. Diese Produkte erreichen zunehmend ihr Nutzungsende und stehen dann für eine Wiederverwertung zur Verfügung.
Quellenangaben:
„Zinc Recycling in Use Stocks“, International Zinc Association, 2015
„Klimaschutzpotenziale des Metallrecyclings und des anthropogenen Metalllagers“, Öko-Institut e.V., 2016
„Zinc. A Sustainable Material Essential for Modern Life.“, International Zinc Association, 2017
Natürlich! Zink ist besonders langlebig, nachhaltig und recyclingfähig!
- Laut EU-Verordnung von 2016 sollen Umweltaspekte beim Bau öffentlicher Gebäude stärker Beachtung finden („Green Public Procurement“, GPP).
- Umweltproduktdeklarationen (EPDs) von Bauzink-Produkten helfen bei der ökologischen Bewertung.
- Bauzink ist durch seine hohe ökologische Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit für nachfolgende Generationen ein ideales, nachhaltiges Baumaterial.
Laut Europäischer Kommission sollen seit Mai 2016 Umweltaspekte für die Planung, den Bau und das Management von Bürogebäuden umgesetzt werden („Green Public Procurement“, GPP). Diese Kriterien betreffen u. a. den Ressourcenverbrauch für die Herstellung der Baumaterialien und sind öffentlich einsehbar: link
Beispielhafte Vergabe
Bei der Vergabe von Bauleistungen gehen neben der Preisgestaltung auch Umweltaspekte in die Bewertung ein, wie das Vorliegen von EPDs (Umweltproduktdeklarationen), der Recyclinganteil der eingesetzten Materialien sowie die Erarbeitung eines umfassenden Entsorgungskonzeptes. Diese Faktoren werden je nach Umfang und Ausarbeitung unterschiedlich gewichtet:
Im Beispiel würde Angebot B mit 7,73 Gesamtpunkten den Zuschlag erhalten.
Die DIN EN 15804 beschreibt drei Typen von Umweltdeklarationen (EPD), von der Selbstdeklaration bis zur Deklaration mit unabhängiger, externer Verifizierung (Typ-3). Für Bauprodukte ist eine Typ-3-EPD optimal, da diese auch als Grundlage für die Zertifizierung von Gebäuden verwendet werden kann. Unsere Mitgliedsunternehmen im Bereich Titanzink – Bauzink verfügen über produktspezifische Typ-3 EPDs, die unter www.ibu-epd.com oder www.oekobaudat.de eingesehen werden können. EPDs zu Bauzink sind hoch informativ: Sie zeigen den gesamten Werkstoffkreislauf und die nachhaltigen Eigenschaften des essenziellen Minerals Zink.
Titanzink-Produkte mit hoher Recycelfähigkeit, hohem Recyclinganteil, unproblematischer Entsorgung (durch Recycling), langer Nutzungsdauer und geringer Wartung und einer vorliegenden EPD können das Zuschlagsverfahren (GPP-Green Public Procurement) positiv beeinflussen [1].
[1] Quelle: „Nutzung von Umwelt-Produktdeklarationen für die umweltorientierte Vergabe öffentlicher Bauprojekte“, Deutsches Architektenblatt, April 2018, https://dabonline.de/2018/04/23/ausschreibungs-hilfe-green-building-umweltkriterien/Reinigungsmittel gegen Grünbeläge auf Dachziegeln enthalten häufig Ammoniumverbindungen. Bei diesen Verbindungen handelt es sich um Chloride, also salzhaltige Bestandteile. Natürliche Metalloberflächen wie Zink, Kupfer und Blei und auch unbeschichtetes Aluminium reagieren mit diesen Chloriden. Zink wird sich durch Chloride dunkel verfärben. Wahrscheinlich wird die Anwendung des Reinigers auf der Dachfläche zu Spritzern führen. Hierdurch werden auf den Zinkflächen diese Spritzer durch graue Flecken sichtbar.
Es besteht die Möglichkeit die Gauben mit einer Folie abzudecken – auf dem Dach ist das allerdings keine angenehme und ungefährliche Arbeit. Sollte es doch einmal zu einer Reaktion mit dem Reinigungsmittel kommen, kann versucht werden mit viel Wasser und der rauen Seite eines Spülschwamms die Flecken zu entfernen. Da es sich um eine natürliche Oberfläche handelt können diese Bereiche anschließend etwas heller wirken und es muss sich die natürliche Patina an diesen Stellen neu entwickeln.
Es ist empfehlenswert zu versuchen den Grünbelag lediglich mit Wasser und einem Hochdruckreiniger zu entfernen. Jede säurehaltige (z. B. Essigsäure gegen Grünbelag) oder chloridhaltige Lösung wird zu einer Oberflächenreaktion an natürlichen Metalloberflächen führen.
Zinkdruckguss
Zinkdruckguss kann für den Leichtbau einen wertvollen Beitrag leisten. Trotz des spezifischen Gewichts von 7,14 g/cm³ lassen sich aufgrund guter Gießeigenschaften der Zinkdruckgusslegierungen äußerst dünnwandige Gussteile herstellen. Mit 0,3-mm-Wandstärken auch bei langen Fließwegen können Bauteile hergestellt werden, die bei gleicher Stabilität leichter sind als Elemente aus Stahlblech oder Leichtmetallen. Die gleichzeitige Integration verschiedener Funktionsträger in einem Gussteil reduziert das Gewicht und den Fertigungsaufwand.
Dem Leichtbau wird besonders im Automobilbau hohe Priorität eingeräumt. Eine Gewichtsreduzierung ist unabdingbar, um jenes Gewicht zu kompensieren, das zusätzlich im Automobil als luxuriöse Ausstattung und in Sicherheitsvorkehrungen eingebaut wird. Leichtere Bauteile reduzieren die Massenträgheit und damit auch Vibration, Lärm und Verschleiß.
Die Zinkdruckgussindustrie hat sich mit dem zunehmenden Wertewandel der Menschen intensiv auseinandergesetzt. Die Ökologie rückt mehr in den Vordergrund ihrer Betrachtungsweise. Mithilfe von Belastungssimulationen kann die Verwirklichung einer idealen Konstruktion bei geringstem Gewicht des Zinkdruckgussteils weitgehend erreicht werden.
Eine stoffschlüssige Verbindung durch Löten ist nur in besonderen Fällen – beispielsweise bei einer Reparatur von alten Gussteilen – von Bedeutung.
Ein Löten ist wegen der korrosiven Flussmittel, zum Beispiel Blei, Zinn und Aluminium, nur nach einer elektrolytischen Verkupferung mit circa 0,02 mm Schichtdicke sinnvoll. Dabei hat die Lötung sehr schnell zu erfolgen, bevor die Kupferschicht im Lot aufgelöst ist.
Es ist dringend darauf zu achten, dass keine Gussteile mit Zinn oder verzinnte Gussteile in den Schmelzkreislauf der Gießerei zurückgeführt werden. Geringe Anteile (30 ppm) von Zinn oder Blei können selbst große Mengen Zinklegierung unbrauchbar machen.
Die stoffschlüssige Verbindung durch Kleben ist nur in besonderen Fällen von Bedeutung. Das Kleben mit handelsüblichen Zweikomponentenklebern ist problemlos. Jedoch ist auf die notwendige Fixierung der Bauteile und auf die Bindezeit des Klebers zu achten. Die Kleber dürfen keine dem Zink schädigenden Beimengungen, zum Beispiel Kadmium oder Zinn, enthalten, da es sonst zu interkristalliner Korrosion kommen kann.
Ein Schweißen von Zinkdruckgussteilen, besonders wenn es sich um Oldtimerteile und Modelle handelt, ist wenig sinnvoll und meist sogar nicht möglich. Durch die nicht zu vermeidenden gasbedingten Poren und den gelösten Wasserstoff bei einer konventionellen Verfahrenstechnik des Druckgießens kommt es zu Gasblasen in der Schweißnaht.
Nur unter bestimmten Voraussetzungen – zum Beispiel Schmelzreinigung, optimale Anschnittgeometrie, Anwendung der Vakuumtechnik – ist es möglich, ein dichtes und gasporenarmes Gussteil herzustellen und eine gewisse Schweißeignung zu gewährleisten.
Gewinde- und Gelenkbolzen zum Beispiel aus Stahl und anderen höher schmelzenden Werkstoffen lassen sich in die Druckgießform vor dem Schließvorgang einlegen.
Es ist sogar möglich, Kunststoffteile in Verbindung mit Zinkdruckguss in einem Arbeitsgang als komplexes Hybridteil zu gießen. Dafür sind jedoch formtechnische Voraussetzungen zu schaffen, die als firmenspezifisches Know-how anzusehen sind.
Unter Tempern versteht man die künstliche Alterung eines Werkstoffes. Das ist ein Vorgang, der mit dem Produktionsprozess und den kristallografischen und metallurgischen Eigenschaften des Werkstoffs Zink eng verknüpft ist. Man bezeichnet eine thermische Behandlung auch als „künstliche Gefüge-Alterung“ – im Gegensatz zur „natürlichen Alterung“. Behandlungszeit und Behandlungstemperatur sind voneinander abhängig.
Folgende Werte haben sich bewährt:
- 120 °C – 2 Stunden
- 100 °C – 3 Stunden
- 90 °C – 5 Stunden
Bei kompakten Bauteilen ist darauf zu achten, dass diese auch durchwärmt werden, wenn sie in größeren Mengen in den Temperofen eingefahren werden. Bei dünnwandigen Gussstücken kann es zum Verzug kommen.
Die mechanischen Eigenschaften verändern sich und erhalten vorzeitig die Werte nach einer der natürlichen Alterung.
Nach EN 12844 ist in den Zinkdruckgusslegierungen ZnAl4 (ZP 400), ZnAl4Cu1 (ZP 410) und ZnAl4Cu3 (ZP 430) ein Bleigehalt von bis zu 0,005 Gew.% erlaubt. Nach RoHS-Richtlinie 2002/95/EG ist der Einsatz dieser Legierungen demnach eindeutig zulässig.
Die Begriffe „bleifrei“ sowie „kadmiumfrei“ der RoHS entsprechen maximal zulässigen Grenzwerten von 0,1 % beziehungsweise 0,01 %. Da diese beiden Werte in den oberen Bereichen der Normen EN 1774 (Zinklegierungen) und EN 12844 (Zinkdruckgussteile) liegen, ist der Einsatz der Zinkdruckgusslegierungen problemlos möglich.
Zinkdruckgussteile können mit den bekannten Fügeverfahren ohne Probleme mit anderen Bauelementen aus verschiedenen Werkstoffen verbunden werden. Dabei sind Schraubverbindungen in den meisten Fällen die beste Lösung. Die physikalischen Eigenschaften wie Härte, Kriechen und Quetschgrenze sollten jedoch beachtet und durch große Auflageflächen mittels Unterlegscheiben berücksichtigt werden. Bei häufig zu lösenden Schraubverbindungen ist es zweckmäßig, Gewindeeinsätze aus Stahl einzusetzen – beispielsweise Heli-Coil. Um Kontaktkorrosion bei Feuchtigkeitszutritt zu vermeiden, müssen die erforderlichen Konstruktionsbedingungen für Schraubverbindungen eingehalten werden. Das betrifft besonders die Verbindung verschiedener Werkstoffe, zum Beispiel von Zinkdruckguss- und Magnesiumbauteilen. Unter Umständen sind verzinkte Schrauben oder solche aus Edelstahl zu verwenden. Schrauben mit Flansch am Sechskantkopf haben den Vorteil, dass der Elektrolyt abfließen kann.
Nietverbindungen sind durch das Mitgießen der Nietschäfte ein besonders wirtschaftliches Fügeverfahren. Beim Nietvorgang wird das zu verformende Metall durch einen einzelnen Schlag zu einem Nietkopf geformt. Durch eine schnelle Abfolge von Schlägen geringerer Intensität lässt sich aber der gleiche Effekt erzielen. Weitere Möglichkeiten bieten das Kreisel- oder das Taumelnieten. Dabei werden unter Temperatureinwirkung größere Umformgrade erreicht. Auch können in einem Arbeitsgang mehrere Nietungen durchgeführt werden.
Klebverbindungen ergeben eine gute kraftschlüssige Verbindung. Dem verwendeten Klebstoff entsprechend (Ein- oder Zweikomponentenkleber) lassen sich Scherzugfestigkeiten von circa 20 N/mm erreichen. Die Klebeflächen müssen eben und völlig frei von fetthaltigen Verunreinigungen sein. Deshalb ist der Entfettung mit einem geeigneten Reinigungsmittel besondere Sorgfalt beizumessen.
Schweiß- und Lötverbindungen sind bei Zinklegierungen durchaus möglich und werden vorzugsweise bei Reparaturen von alten Druckgussteilen angewendet. Dabei ist darauf zu achten, dass nur blei- und zinnfreie Löt- und Schweißmittel eingesetzt werden, um eine spätere interkristalline Korrosion zu vermeiden.
Weitere Fügemethoden sind zum Beispiel Crimpen, Verpressen, Gesenkdrücken und Reibschweißen. Alle Verfahren sind auf die guten Verformungs- und Wärmeeigenschaften von Zink zurückzuführen.
Vorwiegend werden vier Zinkdruckgusslegierungen im Warmkammer-Druckgießverfahren verarbeitet. Diese sind in der europäischen Norm EN 12844 für Zinkgussstücke („Zink und Zinklegierungen – Gussstücke – Spezifikationen“) spezifiziert.
Die mechanischen Eigenschaften des Gussteils aus einer Zinkdruckgusslegierung hängen nicht nur von der Zusammensetzung und dem Reinheitsgrad der Legierung ab, sondern auch von den spezifischen Gießbedingungen. Diese haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Erstarrung nach der Formfüllung und damit auf die mechanischen Eigenschaften.
Die nominellen Eigenschaften sind originale Werte und wurden etwa fünf Wochen nach dem Gießen ermittelt. Diese ändern sich jedoch mit der Zeit – bei Raumtemperatur sehr langsam (Monate bis Jahre), bei höheren Temperaturen wesentlich schneller (zum Beispiel durch Tempern beziehungsweise künstlich beschleunigte Alterung).
Die physikalischen Eigenschaften beinhalten die Leitfähigkeit für Wärme und Elektrizität, die Wärmeausdehnung, die Dichte, die Schmelztemperatur und die Wärmekapazität. Besonders die guten Schwingungseigenschaften von Zink und die Schallleitfähigkeit sind hervorzuheben. Deshalb werden Zinkdruckgussteile bevorzugt im Automobilbereich im Fahrgastraum eingesetzt. Diese Bauteile tragen dazu bei, ein angenehmes Fahrgeräusch zu vermitteln.
Mehr zu mechanischen EigenschaftenDie Gründe für eine Oberflächenbehandlung sind vielfältig. Vorrangig ist die dekorative Wirkung ausschlaggebend. Auch der Oberflächenschutz zur Korrosionsvermeidung sowie die Vorbehandlung für eine folgende Lackierung sind maßgeblich. Grundsätzlich sind alle bekannten Oberflächenbeschichtungen auf Zinkdruckgussteilen bis zum Aufdampfen von Metall im Vakuum, zum Beispiel von Aluminium oder Silber für spiegelglänzende Scheinwerferreflektoren und Nano-Beschichtungen möglich.
Ebenso vielfältig sind die Beschichtungsverfahren, die entsprechend des Erfordernisses und der Beanspruchung eingesetzt werden. Nahezu alle Metalle – besonders Kupfer, Nickel und Chrom – können galvanisch abgeschieden werden. Chemische, nichtmetallische Überzüge wie Färben, Beizen, Schwärzen und das schichtbildende Phosphatieren haben sich bewährt.
Zudem finden alle Verfahren der Lackierung Anwendung: Beschichtungen mit geeigneten Anstrichstoffen, Tauchlackierungen sowie elektrostatische Pulverbeschichtungen (EPS) werden eingesetzt. Damit sind hochbeanspruchbare Lackfilme in allen Farbnuancen herstellbar. Auch Wirbel-Sinterverfahren finden Anwendung – damit lassen sich Schichtdicken von 200 bis 500 µm realisieren.
Schmutzabweisende Eigenschaften lassen sich durch eine antiadhäsive Sol-Gel-Beschichtung, sogenannte Nano-Coatings, erzeugen. Dazu zählen die „Easy to clean“- beziehungsweise „Touch free“-Oberflächen. https://www.zink.de/wp-content/uploads/2017_neu_Zinkdruckguss_IZA_IZ_02-2019-1.pdf
Einer der zahlreichen Vorteile des Zinkdruckgussverfahrens ist die große Bandbreite der Teilegrößen. Auf Spezialmaschinen können kleinste Teile mit einem Gewicht von nur 0,08 g gegossen werden. Große Teile von über 7 kg Gewicht können ebenso gegossen werden wie lange Teile von über 1 m Länge.
Ein Beispiel für ein großes und gleichzeitig langes Teil: Eine Zierleiste für ein Automobil der gehobenen Klasse hat eine Länge von 1.250 mm. Ein kompaktes Gussteil hingegen ist ein Tellerfuß für dekorative Foyer-Möbel. Mit einem Gewicht von 7,2 kg (Schussgewicht circa 10 kg) und einer hochwertigen galvanischen Oberflächenveredelung liegt dieses Teil am oberen Ende der im Warmkammerverfahren zu gießenden Teile.
In diesem Zusammenhang sollte aber nicht nur auf das größtmögliche zu gießende Gewicht geachtet werden. Zu den gießspezifischen Besonderheiten der Zinkdruckgusslegierungen zählt die Möglichkeit, Wanddicken von nur 0,3 mm herzustellen – auch bei langen Fließwegen. Damit lässt sich mit Zinkdruckgussteilen auch der Leichtbaubereich abdecken.
Die Forderungen an das Produkt sowie die Produktionsprozesse müssen ganzheitlich in Bezug auf die Technologie gesehen werden. Als Kunde sollte man immer das Fachgespräch mit einem kompetenten Druckgießer suchen. Die Chancen, die in einer aktiven gestalterischen Mitarbeit des Druckgießers während der Produktentwicklung liegen, sollten genutzt werden. Die entscheidende Einflussnahme der Fachleute einer Druckgießerei ist die Festlegung wichtiger Fertigungsvoraussetzungen zur Erreichung einer prozesssicheren und wirtschaftlichen Herstellungstechnik. Experten im Werkzeugbau
Die sehr niedrige Viskosität der flüssigen Zinklegierung von circa 4 c.P. sowie das Verfestigungsintervall von nur 7 °C ermöglichen es, Wanddicken von 0,3 mm zu gießen. Das ist jedoch auch abhängig von der Länge des Fließwegs beziehungsweise der Größe des Bauteils und der Temperierung der Druckgießform. Als Gießparameter sind eine hohe Anschnittsgeschwindigkeit und somit eine kurze Formfüllzeit unter 20 ms erforderlich. Die Formfüllzeit muss immer unterhalb der Kristallisationszeit der geringsten Wanddicke liegen.
Bei der Erzeugung von Zinkdruckgussteilen müssen drei Verfahrensschritte betrachtet werden:
- die Erzeugung des Zinks (Feinzink)
- die Herstellung der Zinkdruckgusslegierung
- der Guss des Bauteils
Feinzink wird in den Zinkhütten heute überwiegend elektrolytisch gewonnen. Ausgangsmaterial dafür sind Erzkonzentrate, also primäre Rohstoffe. In den vergangenen Jahren hat jedoch der Einsatz von Recyclingmaterialien zugenommen. So stammen heute von dem auf diesem Weg gewonnenen Zink bereits bis zu 100 % aus Recyclingmaterialien. Dabei variiert der exakte Anteil an Zink aus diesen sogenannten Sekundärrohstoffen je nach Verfahrensvariante, Hersteller und Verfügbarkeit der Rohstoffe. Das Feinzink ist in seiner Reinheit immer gleich. Es ist nicht feststellbar, ob und in welchem Umfang es aus Recyclingmaterialien stammt, da beide Rohstoffe gemeinsam verarbeitet werden.
Bei der Erzeugung der Zinkdruckgusslegierungen verwenden die Legierungshersteller reines Zink (Feinzink oder SHG-special high grade, 99,995 % nach DIN EN-1179). Weitere Recyclingmaterialien außer interne Produktionsschrotte werden nicht eingesetzt. Reinem Zink werden dann die Legierungselemente – zum Beispiel Aluminium, Kupfer oder Magnesium – in der vorgegebenen Dosierung beigemengt. Die Zusammensetzung von Zinkdruckgusslegierungen ist in der Norm EN 1744 genau festgelegt.
Beim Gießprozess selbst fällt sogenanntes Kreislaufmetall an. Das sind zum Beispiel Angüsse, die nach dem Guss vom Bauteil abgetrennt werden. Da das Kreislaufmetall genau der Legierungszusammensetzung entspricht, wird es teilweise in der Gießerei direkt wieder eingeschmolzen und der nächsten Gusscharge zugesetzt. Hierbei variiert das Vorgehen von Gießerei zu Gießerei. Das fertige Bauteil muss in seiner Legierungszusammensetzung immer der Norm EN 12844 genügen.
Bauteile aus Zinkdruckguss sind zu 100 % recyclingfähig. Insgesamt kann man demnach davon ausgehen, dass von dem Zink, das im fertigen Gussteil vorhanden ist, im Allgemeinen bis zu 35 % aus sekundären Rohstoffen stammen können.
Bei der Druckgussherstellung kann nur eine vorübergehende Verschleißbeständigkeit erreicht werden, wenn das Druckgussteil sofort nach der Entnahme aus der Druckgießform in kaltem Wasser abgeschreckt wird (bis zu 120 HB). Jedoch verringert sich dieser Wert bei der natürlichen Alterung auf einen Normalwert von circa 90 HB.
Im Allgemeinen versteht man unter Altern die Änderung der physikalischen Eigenschaften eines Werkstoffs unter bestimmten Bedingungen. Die natürliche Alterung ist die Änderung der Eigenschaften bei einer Lagerung des Bauteils bei Raumtemperatur, wozu meist eine sehr lange Zeit erforderlich ist. Dieser Vorgang kann durch die Erwärmung auf eine höhere Temperatur beschleunigt werden, wobei man diese Temperatur kontinuierlich hält oder aber die Bauteile regelmäßigen Temperaturschwankungen aussetzt. Diese Behandlung wird dann als künstliches Altern bezeichnet (Tempern).
Die Eigenschaftsänderungen werden durch Veränderungen im Gefüge verursacht. Dabei werden aus übersättigten Mischkristallen gelöste atomare Bestandteile dem Gleichgewichtszustand entsprechend ausgeschieden.
Bei Zinkdruckgussteilen, die nach der Entformung sofort in Wasser abgekühlt werden, kommt es zu einer sogenannten Abschreckalterung, die auf Aushärtungsvorgänge während der schlagartigen Abkühlung zurückzuführen ist. Es kann zu Versprödungen kommen, wobei Härte und Festigkeit zunehmen. Von einer Reckalterung spricht man, wenn zusätzlich noch eine Kaltverformung, zum Beispiel Nieten und Crimpen, vorgenommen wird. Vor einer derartigen Bearbeitung ist es immer empfehlenswert, eine gezielte künstliche Alterung – auch Tempern oder beschleunigte Alterung genannt – vorzunehmen.
Für die Zinklegierungen ZP3/ZP0400, ZP5/ZP0410 und ZP8/ZP0810 verringern sich durch Alterung Zugfestigkeit und Härte, während die Bruchdehnung steigt.
Einen Oberflächenschutz zum Beispiel nach VDA-Norm 235-102 erreicht man durch chemische, elektrische oder physikalische Aufbringungen von Schichten und/oder Umwandlung der Werkstückoberfläche in einen dekorativen, korrosions- und/oder verschleißbeständigen Zustand.
Hauptziel einer Oberflächenbehandlung ist neben den dekorativen Effekten ein der Beanspruchung und Anforderung (beispielsweise Verfärbungen) angepasster Korrosionsschutz. Folgende Möglichkeiten eines Oberflächenschutzes stehen zur Verfügung:
- Passivieren – Dispergieren
- Konversieren – Beizen
- Anodisieren – Versiegeln
Für die sogenannten technischen Druckgussteile liegt die Beanspruchung im atmosphärischen Bereich mit unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen, zum Beispiel Industrieluft, Meeresluft, und Tropenluft. Dem Belastungsfall entsprechend ist mit dem Oberflächenbeschichter der geeignete Schutz festzulegen.
Service
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Die Lehrpläne der Bundesländer sind unterschiedlich, sodass die Initiative Zink keine Empfehlung für bestimmte Jahrgangsstufen geben kann. Grundsätzlich bietet Zink jedoch Anknüpfungspunkte zu mehreren Schulfächern und liefert ideale Themen für fächerübergreifenden Unterricht oder verschiedene Projekte.
Beispiele für den Einsatz von Zink im Unterricht sind beispielsweise:
Chemie:
- Elektrochemische Vorgänge beim Korrosionsschutz von Stahl durch Verzinken
- Kartoffel- oder Zitronenbatterie
- Gewinnungselektrolyse
- Gewinnung von Zinksulfat
Biologie:
- Zink als lebenswichtiges Spurenelement für Menschen, Tiere und Pflanzen
- Zinkgehalt in Nahrungsmitteln (gesundes Frühstück mit Zink)
- Kressewurzeltest
Kunst:
- Gestalten mit Zinkblech und Zinkdraht
- Druck mit Zinkplatte