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3D-Druck mit Zink

Die additive Fertigung mit der Zinklegierung Zamak 5 bietet Potentiale für viele Branchen, indem sie die Produktion komplexer und maßgeschneiderter Bauteile in kürzester Zeit ermöglicht.

Der 3D-Druck, auch bekannt als additive Fertigung, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer revolutionären Technologie entwickelt, die die Herstellung von Objekten Schicht für Schicht aus einem digitalen Modell ermöglicht. Diese Methode bietet gegenüber traditionellen Fertigungsverfahren, wie dem Guss oder der CNC-Bearbeitung, Vorteile in Bezug auf Flexibilität, Geschwindigkeit und Komplexität der produzierbaren Teile. Während verschiedene Kunststoffe, Harze und Metalle bereits weit verbreitet in der additiven Fertigung eingesetzt werden, ist eines noch relativ neu: Zink.

Zink findet traditionell Anwendung in einer Vielzahl von Industriebereichen – von der Automobilindustrie über das Bauwesen bis hin zu Haushaltsgeräten. Die Möglichkeit, die Zinklegierung Zamak 5 im 3D-Druck zu verarbeiten, öffnet neue Horizonte für Designer und Ingenieure, indem sie die einzigartigen Vorteile des Materials mit der Gestaltungsfreiheit der additiven Fertigung kombiniert. Diese Innovation bietet nicht nur die Möglichkeit, sehr komplexe Komponenten zu produzieren, sondern ermöglicht auch eine schnelle und effiziente Prototypenerstellung und die wirtschaftliche Fertigung von Kleinserien mit deutlich reduzierten Vorlaufzeiten.

Die wichtigsten Vorteile von 3D-Druck mit Zink

  • Schnelle Prototypenentwicklung ohne teure Werkzeuge
  • Möglichkeit zur Herstellung komplexer Geometrien
  • Wirtschaftlich für Kleinserien und individuelle Bauteile
  • Kurze Fertigungszeiten

Wie funktioniert der 3D-Druck mit Zink?

Die additive Fertigung ermöglicht es, Bauteile Schicht für Schicht direkt aus digitalen 3D-Modellen zu produzieren, was eine hohe Designfreiheit und sogar die Realisierung komplexer Strukturen ermöglicht, die mit traditionellen Verfahren schwierig oder unmöglich herzustellen wären. Das 3D-Druck-Verfahren, das für die additive Verarbeitung von Zink angewendet wird, ist das selektive Laserschmelzen (SLM oder PBF-LB/M), eine spezielle Form des Metall-3D-Drucks.

Selektives Laserschmelzen
Das selektive Laserschmelzen ist ein pulverbettbasiertes 3D-Druckverfahren, das Metallpulver nutzt, um daraus Bauteile zu produzieren. Der Prozess beginnt mit der Erstellung eines 3D-CAD-Modells des gewünschten Bauteils, das dann in Vorbereitung auf den Druck in horizontale Schichten zerlegt wird, um als digitale Anleitung für den Drucker zu dienen. Außerdem werden Stützstrukturen eingeplant, die das Bauteil fest mit der Bauplattform verbinden und so Verzug während der Fertigung verhindern.

Zunächst wird eine dünne Schicht Metallpulver auf eine Bauplattform aufgetragen. Ein hochpräziser Laserstrahl fährt über das Pulverbett, um das Metallpulver gemäß des Bauteilquerschnitts selektiv aufzuschmelzen. Bei diesem Vorgang wird das Pulver nur exakt an den vorgesehenen Stellen aufgeschmolzen, ohne das umliegende Material zu beeinflussen. Das überschüssige Pulver kann im Nachgang wiederverwendet werden.

Nachdem eine Schicht fertiggestellt ist, wird die Bauplattform leicht abgesenkt und eine neue Schicht Metallpulver aufgetragen. Dieser Prozess wiederholt sich – Schicht für Schicht – bis das gesamte Bauteil fertiggestellt ist.

Nach dem Druck werden die Teile aus dem Pulverbett entnommen, von überschüssigem Pulver befreit und die Stützstruktur entfernt. Je nach Anforderung können die Bauteile weiter nachbearbeitet werden, beispielsweise durch Strahlen, Polieren oder Beschichten, um die gewünschten Oberflächen und mechanischen Eigenschaften zu erreichen.

Die Vorteile von 3D-Druck mit Zink

Die additive Fertigung bietet gegenüber herkömmlichen Fertigungsverfahren eine Reihe von Vorteilen:

Designfreiheit
Der vielleicht größte Vorteil des 3D-Drucks liegt in der nahezu unbegrenzten Designfreiheit. Komplexe Strukturen, die mit traditionellen Verfahren schwer oder gar nicht herzustellen sind, können ohne zusätzliche Kosten oder Aufwand realisiert werden. Auch unterschiedliche Ausführungen eines Produkts können in einem einzigen Produktionsschritt hergestellt werden. Diese Freiheit ermöglicht es Designern und Ingenieuren, innovative Lösungen zu entwickeln, die Funktionalität, Ästhetik und Leistung optimieren.

Wirtschaftlichkeit bei Kleinserien und Prototypen
Traditionelle Fertigungsverfahren erfordern oft teure Werkzeuge und Formen, was die Kosten für die Prototypenerstellung und die Produktion kleiner Serien erheblich in die Höhe treibt. Der 3D-Druck mit Zamak 5 hingegen kommt ohne solche Werkzeuge aus, was zu erheblichen Einsparungen führt und die wirtschaftliche Herstellung von Einzelstücken und Kleinserien ermöglicht.

Schnell von der Idee zum Produkt
Durch den Wegfall der Notwendigkeit, Werkzeuge anzufertigen, verkürzt sich die Zeit von der Konzeption bis zum fertigen Produkt erheblich. Prototypen und optimierte Bauteile können quasi “über Nacht” hergestellt werden, was den gesamten Entwicklungsprozess beschleunigt.

Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz
Beim selektiven Lasersintern wird nur dort Material aufgeschmolzen, wo es auch tatsächlich benötigt wird. Dies führt dazu, dass nur minimale Abfälle entstehen und das nicht benötigte Pulver für die nächsten Produktionsläufe wiederverwendet werden kann.

Optimierung und Personalisierung
Die Fähigkeit, jedes Stück individuell anzupassen, ohne den Herstellungsprozess zu verlangsamen oder zu verteuern, eröffnet neue Möglichkeiten für die Personalisierung von Produkten. Der 3D-Druck mit Zamak 5 ermöglicht es, auf spezifische Kundenanforderungen zugeschnittene Lösungen effizient und kostengünstig zu liefern.

Die Grenzen von 3D-Druck mit Zink

Während der 3D-Druck mit Zink beeindruckende Vorteile in der Produktentwicklung und -fertigung bietet, gibt es bestimmte Grenzen, die bei der Entscheidung für dieses Fertigungsverfahren berücksichtigt werden sollten. Diese Grenzen betreffen hauptsächlich die Wirtschaftlichkeit bei großen Serien, die Materialvielfalt sowie die Oberflächenqualität der Endprodukte.

Wirtschaftlichkeit bei Großserien
Einer der bedeutendsten Nachteile des 3D-Drucks im Vergleich zu traditionellen Gießverfahren wie dem Zinkdruckguss liegt in der Skalierbarkeit und den damit verbundenen Kosten. Während der 3D-Druck bei Prototypen und Kleinserien erhebliche Kosteneinsparungen ermöglicht, da keine teuren Werkzeuge oder Formen benötigt werden, kehrt sich dieser Vorteil bei der Produktion großer Stückzahlen um. Die Stückkosten im 3D-Druck bleiben relativ konstant, während sie im Gießverfahren mit zunehmender Stückzahl deutlich sinken, da die Werkzeugkosten auf eine größere Anzahl von Teilen umgelegt werden können.

Materialvielfalt
Aktuell kann nur die Zinklegierung Zamak 5 additiv verarbeitet werden. Zamak 5 ist in der Industrie weit verbreitet und wird für viele Anwendungen und Branchen genutzt. Andere Zinklegierungen, die möglicherweise aber für ganz spezielle Anwendungen besser geeignet wären, stehen für den 3D-Druck derzeit noch nicht zur Verfügung.

Bauteiloberfläche
Die Oberflächen additiv gefertigter Zinkbauteile sind direkt nach der Produktion eher rau, vergleichbar mit einer Nagelfeile. Um glattere oder sogar glänzende Bauteile zu erhalten, sind deshalb zusätzliche Nachbearbeitungsschritte wie Polieren oder Beschichten notwendig.

Bauraumgröße
Die Maschinen, die derzeit für das selektive Laserschmelzen mit Zink eingesetzt werden, bieten Druckbereiche, die für eine Vielzahl von Anwendungen ausreichend sind. Allerdings können Bauteile, die eine Höhe, Länge oder Breite von 35 cm überschreiten, eine Herausforderung darstellen. In solchen Fällen müssen die Komponenten entweder in kleinere Segmente unterteilt und anschließend zusammengefügt oder alternative Fertigungsmethoden in Betracht gezogen werden.

Anwendungsgebiete für 3D-gedruckte Zinkbauteile

Die additive Fertigung mit Zink eröffnet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen. Durch die Kombination der einzigartigen Eigenschaften von Zamak 5 mit den Vorteilen des 3D-Drucks lassen sich innovative Lösungen realisieren.

Prototypenentwicklung: Die schnelle und kosteneffiziente Herstellung von Prototypen aus dem späteren Serienmaterial beschleunigt den Entwicklungsprozess erheblich. Ingenieure und Designer können frühzeitig Funktionstests und Designevaluierungen durchführen, ohne auf die Fertigstellung von Werkzeugen warten zu müssen.

Maßgeschneiderte Lösungen: Der 3D-Druck mit Zink eignet sich hervorragend für die Produktion individueller oder kundenspezifischer Teile, auch in kleinen Stückzahlen. Dies umfasst Spezialwerkzeuge, Ersatzteile oder personalisierte Produkte, die genau auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind.

Interessante Branchen für 3D-Druck mit Zink

  • Automobilindustrie
  • Luft- und Raumfahrt
  • Medizintechnik
  • Elektronik
  • Maschinenbau
  • Konsumgüter
  • Spielzeugindustrie
  • Möbel- und Beschlagindustrie

Additive Fertigung mit Zamak 5

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